Montag, Juli 9

Kosslowski - kommen, um sich zu beschweren



Weswegen oder über wen, bleibt in den kryptisch durchwirbelten Texten jedoch Bandgeheimnis oder einfach bloß Interpretationsache. Das kann die breite Masse sein, die sich nicht oder nicht rechtzeitig aus den Stromschnellen retten konnte, natürlich auch der Staat und seine Regierung, oder vielleicht auch einfach bloß der Typ, der diese Rezension hier niedergedrückt hat. Es könnte einfach ALLES sein. Und was immer es nun letztendlich ist, Kosslowski sind dagegen. Und das ist gut so, denn ihr angepisster Punk'n'Roll lässt genau dieses Gefühl aufbrodeln. Musik an und laut, und hoffen, dass die Nachbarn vereint sämtliche Besenstiele und Fäuste gegen die Wohnungsmauern hämmern. Aggressionen sind schließlich für alle da. Erste Geige gibt die Marschroute vor - straight gen Magengrube und Kauleiste. 27 Minuten lang, schnörkellos und ohne Spielereien. Handwerksarbeit, die einiges an Nerven abverlangt und spätestens ab Mitte der B-Seite diese auch einfordert. Das Line-up der Band besteht aus vier, mehr oder weniger jungen Kerlen, die bereits seit einigen Jahren mit diversen Screamo- und Posthardcorebands über regionale Bühnen fegen, was eben jenen Einschlag auf Lynch die Welt nicht verbergen kann. Während Sänger und Drummer Daniel Senzek (Thoughts Paint The Sky) und Gitarrist Steven van Damme (Ex-Kill Kim Novak, Andorra~Atkins) nicht nur Screamo- sondern auch Schauspielerinnengemüter erhitzten und Lorbeeren sammelten, graben sich Sänger und Gitarrist David Frings (Longing For Tomorrow) und Bassist Julian Jansen (Society Of Suicide)immer noch durch die Kannalisation Richtung nationalen Durchbruch. Aber egal, dass hier ist ein Gemeinschaftsding und wird nicht großartig um Aufmerksamkeit ringen müssen. Sie wird sie sich einfach nehmen und der geneigte Hardcorehörer wird gefälligst zuhören. Denn wer hat schon ewig Bock auf Escapado-Trennungs-Soap und Narziss-Pop-Erwachen?!           

Truelove Entertainment hat sich nun also dieser Jungs angenommen und wer schnell genug war,der konnte sich Lynch die Welt als Red Vinyl im Foldout-Cover, mit A2-Poster, Sticker, CD im bestempelten Pappschuber, handnumbered to 100, ergattern. Ein Rundum-Sorglos-Paket für den Sammler also. Wer jetzt noch schnell genung ist, bekommt vielleicht noch eine der 200 in Black Wax gepressten Teile. Eierschale in den Mund - Ring frei!


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1 Kommentare:

  1. Geile Platte. "Escapado-Trennungs-Soap und Narziss-Pop-Erwachen" schön gesagt^^.

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